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Digitalisierung – Chance oder Gefahr für die Demokratie? - Ideen zu einer Unterrichtsreihe in der Q1

Die Digitalisierung markiert global den massivsten gesellschaftlichen Umbruch seit mehreren Jahrzehnten und stellt auch für die Demokratietheorie eine Herausforderung dar. In den aktuellen Schulbüchern und Unterrichtsmaterialien wird sie aber bisher kaum thematisch aufgegriffen. Diese Lücke will die Fortbildung zumindest in Ansätzen schließen.
Ausgehend von dem deliberativen Demokratiemodell von Habermas als normativer Referenz sollen in dieser Fortbildung Chancen und Risiken der Digitalisierung für die Demokratie diskutiert werden.
Fortbildungsleistung:
Die Fortbildung bezieht sich auf den inhaltlichen Schwerpunkt „Konzepte von Demokratie“ im Inhaltsfeld 5 („Zusammenleben in Staat und Gesellschaft“) des Kernlehrplans. Gleichzeitig berücksichtigt sie in besonderer Weise die lebensweltlichen Erfahrungen der Schülerinnen und Schüler.
Die Fortbildung verfolgt ein doppeltes Ziel:
Zum einen bietet sie die Gelegenheit verschiedene Positionen zu dem Thema kennenzulernen und kontrovers zu diskutieren. So begrüßen viele Autoren die Digitalisierung als große Chance der Partizipation und sehen in dem Entstehen einer fünften Gewalt der Konnektive die Vollendung der partizipativen Demokratie. Auf der Verlustseite werden hingegen die zunehmende Fragmentierung der Öffentlichkeit (Filterblasen), die Tendenz zur Skandalisierung und Emotionalisierung anstelle eines rationalen Diskurses sowie eine allgemeine Diskurskrise (fake news, postfaktisches Zeitalter) festgemacht. Die Fortbildung hat also erstens das Ziel, unsere eigene Positionierung zu dem Thema zu schärfen und argumentativ zu vertiefen.
Zum anderen bietet die Fortbildung vielfältige neue Unterrichtsmaterialien, die in einem zweiten Schritt zur Konzeptionierung einer eigenen Unterrichtsreihe verwendet werden sollen.
Rahmen / Erwartungen:
Die Veranstaltung ist auf 1,5 Tage angesetzt. Die Teilnahmebescheinigungen werden am Ende des zweiten Halbtages ausgehändigt.
Am zweiten Tag werden wir die Erfahrungen mit den durchgeführten Unterrichtsreihen vorstellen und gemeinsam reflektieren.
Im Anschluss werden wir uns zudem mit der Frage beschäftigen, welche Verantwortung jeder Staatsbürger selber im Umgang mit den digitalen Medien hat. Dies werden wir konkret anhand des Themas der Risiken für die liberale Demokratie durch den digitalen Tribalismus erarbeiten und diskutieren.

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