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"Rechtspopulismus und Rechtsextremismus – Probleme des gesellschaftlichen Randes?" als Thema im Fach Sozialwissenschaften und Wirtschaft-Politik

Hass und Hetze gegen Minderheiten scheinen in vielen Ländern Europas und in Deutschland
wieder salonfähig zu sein. Im Kontext der Flüchtlingsdebatte hat sich auf der politisch rechten
Seite eine breite Front formiert - im (außer-)parlamentarischen Raum, in der gesellschaftlichen
Debatte auf der Straße und teilweise auch unter Zuhilfenahme von Gewalt. Nach einer Einführung
zu aktuellen Entwicklungen der rechten Szene und Schnittmengen zur "gesellschaftlichen Mitte"
können die Teilnehmenden auf der Basis eines Materialpools konkrete Unterrichtssequenzen
erarbeiten und diskutieren.
Inzwischen wird zunehmend deutlich, dass Rechtspopulismus und Rechtsextremismus fließende
Übergänge besitzen, wodurch insbesondere rechtsextremen Strukturen einerseits personelle
Ressourcen schöpfen können und anderseits mit ihren Thesen in der Mitte der Gesellschaft
salonfähig werden. Der modernisierte Lifestyle der "neuen" Nazis wirkt zudem auch auf "normale"
Jugendliche anziehend.
In diesem Kontext wird die ungebrochene Gefahr deutlich, die der organisierte, gewalttätige
Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland für vor allem Minderheiten bedeutet.
Seine Bekämpfung muss daher ein vorrangiges Ziel politischer Bildung sein.
Aufgabe der Fächer Sozialwissenschaften und Wirtschaft-Politik muss daher sein, Schülerinnen und
Schüler einerseits Wissen über Ideologien, Erscheinungsformen und Ursachen von
Rechtspopulismus und Rechtsextremismus zugänglich zu machen. Andererseits sollen
Schülerinnen und Schüler hinsichtlich rechtsextremer Einstellungsmuster befähigt werden,
Schnittmengen bei sich selbst zu identifizieren, um sich urteilend und handelnd von
vermeintlich einfachen Erklärungs- und Lösungsstrategien zu distanzieren, mit denen
neonazistische Gruppierungen teilweise explizit versuchen, Jugendliche für sich zu
gewinnen.
An diesen Arbeitsschwerpunkten möchte diese Fortbildung ansetzen. Nach einer Einführung
zu aktuellen Entwicklungen der rechten Szene und Schnittmengen zur "gesellschaftlichen Mitte"
können die Teilnehmenden auf der Basis eines zur Verfügung gestellten Materialpools
konkrete Unterrichtssequenzen erarbeiten und diskutieren. Weiterhin gibt es die Möglichkeit,
eine Übung des aus Israel stammenden demokratiepädagogischen Ansatzes "Betzavta"
kennen zu lernen.
In den Auswertungsphasen gibt es Raum für Diskussionen und das Einbringen eigener
Erfahrungen.

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